Unser Leben in "la Capital" II

Unsere erste Weihnachtszeit weg von Zuhause

Jetzt ist es schon wieder eine Weile her, dass wir uns das letzte Mal gemeldet haben und es gibt viel zu berichten.

Das Wochenende in Bayahibe, was nun auch schon lange hinter uns liegt, hat uns richtig gut gefallen und wir durften wieder wunderschöne neue Strände entdecken.

Lektion 10: Immer wenn man denkt, es kann wirklich keinen schöneren Strand mehr geben, findet man einen, der den Letzten noch übertrifft.

Auch unseren Tanzkurs  haben wir bereits erfolgreich beendet. Das fanden wir beide sehr schade, denn so langsam hatte auch Paulin richtig Gefallen am Bachata tanzen gefunden und auch die stets witzigen Kommentare unseres Tanzlehrers vermissen wir  schon. Zu unserem Glück gibt es jedoch in der DomRep noch mehr Tänze zu lernen, weswegen das bestimmt nicht unser letzter Tanzkurs war. Wir haben uns schon vorgenommen im neuen Jahr einen weiteren Kurs zu starten, um als waschechte Dominikanerinnen nach Deutschland zurückzukehren.

Lektion 11: Tanzen in der Dominikanishen Republik macht Spaß!

 Wir haben uns als Ersatz für das Tanzen jetzt aber erstmal im Fitnessstudio angemeldet, um den kalorienhaltigen, aber wirklich äußerst leckeren, Meriendas der Schule standhalten zu können.

 

Dann haben wir im November außerdem noch die derzeitige Baseballsasion voll ausgenutzt und uns ein Spiel angesehen:

Licey gegen die Aguiluchas, aka das Derby des dominikanischen Baseballs!

Die Begeisterung der Dominikaner für ihren Nationalsport hat uns angesteckt und so mussten wir die Chance nutzen, als unser Team, Licey, ein Spiel hier in der Hauptstadt hatte.

Obwohl es sich bei dem Spiel um ein Derby handelte, herrschten keinerlei agressive Spannungen zwischen den beiden Fangemeinden. Das hat uns alle sehr positiv überrascht, weil man das aus Deutschland ja definitiv anders kennt. Alle Fans saßen bunt verteilt in dem großen Stadion und haben einfach zusammen das Spiel genossen.

Lektion 12: Selbst ein Event wie ein Baseballspiel kann die Dominikaner nicht dazu bringen, pünktlich zu erscheinen.

Das Spiel hatte bereits um 17:00 Uhr begonnen, aber bis um 20:00 Uhr trudelten immer noch gemächlich weitere Zuschauer ein. Das ist aber, wie wir nachher feststellten, beim Baseball gar kein Problem, weil ein Spiel auch gut mal sechs Stunden dauern kann und trotzdem nur mit einem Endstand von 2:1 beendet werden kann.

Als wir im Verlauf des Spiels dann auch die Regeln immer besser verstanden und irgendwann auch bei den Fangesängen mit einsteigen konnten, hat es richtig Spaß gemacht und Licey ist an diesem Tag sogar mit einem Sieg, inklusive Home Run, davongekommen.

 

Die restliche Zeit ist wie im Fluge vergangen und schon stand der Erste Dezember vor der Tür und somit auch die große Benefizveranstaltung "Los Mozos famosos".

Schon in der Woche davor war ich öfter mit bei Noemi in "Rayo de sol I" in der Hauptstadt, um beim Vorbereiten der Deko zu helfen und alles für die große Feier aufzubauen.

Am Samstag war es dann soweit und gegen Abend machten wir uns auf den Weg zur besagten Location. Für den Abend war es unsere Aufgabe die Gäste zu empfangen,  zu ihren Tischen zu geleiten und diese gegen Ende der Veranstaltung wieder zu verabschieden. Uns beiden hat der Abend sehr gut gefallen und es war schön zu sehen, wofür man die letzen Monate so hart gearbeitet hatte. Gegen zwei Uhr nachts ging es dann wieder nach Hause und am Sonntag hieß es erstmal Füße hochlegen und nichts tun.

In den darauf folgenden Wochen hat uns der Weihnachtsstress förmlich gepackt und es gab sowohl in der Schule, als auch an den Wochenenden genügend zu tun. In der Schule arbeiteten wir mit den Kindern zusammen an kleinen Weihnachtsgrüßen für ihre Paten. So verbrachten wir die Tage damit, Fotos zu schießen, Postkarten zu gestalten und zu bemalen.

Zudem waren die beiden Schulen zu einem Krippenspiel eingeladen, welches eine der Banken hier für verschiedene Schulen im Umkreis organisiert hatte. Dieses kam bei den Kindern sehr gut an, da sie mit Popcorn und heißer Schokolade bedient wurden und am Ende gab es sogar ein großes Feuerwerk.

Die Wochenenden vergingen auch viel zu schnell durchs Weihnachtsgeschenke besorgen und Outfits shoppen für die Weihnachtsfeier der Kollegen.

Und schon bald stand die letzte Schulwoche vor der Tür.  Die Kinder hatten schon frei und die Lehrer nutzten diese, um die Examen zu korrigieren. Am Donnerstag feierten wir mit beiden Schulen zusammen die Weihnachtsfeier der Schüler. Es wurde zusammen gesungen und getanzt und einige Klassen hatten kleine Aufführungen vorbereitet. So kam es auch, dass Noemi kurzerhand als Maria bei dem Krippenspiel eingesetzt wurde, welches bei der Feier vorgespielt wurde.

Am Ende gab es für jedes Kind noch ein Weihnachtsgeschenk, was für viele Kinder leider auch das einzige sein wird, was sie an Weihnachten bekommen.

 

Direkt am folgenden Tag war dann auch schon die Weihnachtsfeier der Kollgen, auf welche ebenfalls lange hingefiebert wurde. Wie ihr in unserer Galerie sehen könnt, wurden natürlich mal wieder nicht zu knapp Fotos geschossen.

Der Tag war für uns der perfekte Ferienstart. Zusammen mit unseren Kollegen, von denen wir viele mittlerweile schon zu unseren Freunden zählen dürfen, haben wir getanzt und uns mit dem leckeren dominikanischen Essen die Bäuche vollgeschlagen. Außerdem kam noch die, den ganzen Dezember laufende, Wichtelaktion mit dem finalen Geschenk zu ihrem Höhepunkt und man erfuhr endlich, wer einen die letzten Wochen beschenkt hatte.

Abends ging es für uns direkt weiter zu unseren Mitfreiwilligen nach San Cristobal, da wir am Samstag an der Aktion "pedir para dar" ("Bitten um zu geben") ihrer Gemiende teilnehmen durften. Somit ging es für uns früh morgens zusammen mit vielen anderen Jugendlichen in vier Guaguas Richtung  Jamey ins Landesinnere.

Der Hintergrund der Aktion war es,  vor Weihnachten Menschen in abgelegenen Bergdörfern mit Lebensmitteln und Kleidung eine Freude zu machen. So haben wir uns alle zusammen, mit schweren Kleidungs- und Lebensmittelsäcken gerüstet, dem 3- stündigen Anstieg gestellt.

Lektion 13: Untrainiert einen dominikanischen Berg hoch beschert einem mindestens  5 Tage Muskelkater.

Total erschöpft, hätten wir vier auf der Rückfahrt am liebsten einfach geschlafen, aber ganz nach dem Motto "Stille ist keine Option" wurden natürlich von allen lautstark die, hier sehr beliebten, Reggueton- Hits mitgeschmettert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass uns nicht nur die Begegnung mit den Menschen in den verschiedenen Dörfern, sondern auch das Endecken eines, uns bisher noch unbekannten, bergigen Teils der Insel, super gut gefallen hat.

Dieser Tag hat uns ein weiteres Mal vor Augen geführt, wie vielseitig die DomRep sowohl hinsichtlich der Landschaft und Vegetation, als auch hinsichtlich der Lebensrealitäten ihrer Einwohner ist.

 

Den 24. haben wir zusammen mit Lea und Lars und einem großen Weihnachtsfrühstück eingeleitet. Den heiligen Abend durften wir mit Christel, Jacinta und Jacintas Schwester verbringen. Das Weihnachtsfest begann für uns mit einer dominikanischen Weihnachtsmesse und ging weiter mit anschließendem Empanada und Spanferkel- Essen. Obwohl wir beide diesem Weihnachten, so ganz ohne die gewohnten  Traditionen und  ohne unsere Familien, zunächst mit gemischten Gefühlen entgegenblickten, haben wir uns sehr wohl und freundlich aufgenommen gefühlt.

Abschließend können wir sagen, dass wir das Weihnachten hier sehr genossen haben und dankbar für die Erfahrung sind, wir aber auch froh sind nächstes Jahr wieder im Kreis unserer Familien zu feiern, da Weihnachen zuhause doch immer noch am schönsten bleibt.;)

 

In diesem Sinne etwas verspätet: Feliz Navidad, wir hoffen ihr hattet alle fröhliche Weihnachten!

Das wars erstmal wieder mit den Updates aus der Hauptstadt und wir freuen uns schon uns wieder zu melden und von unseren restlichen Weihnachtsferien zu erzählen.

Euch viel Spaß mit dem kalten, regnerischen Wetter in Deutschland wünschen Noemi & Paulin

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